Während Elisa mit Tara einen Ausritt unternahm, hatte ich mich mit Jakob für eine Quadtour nach Moray und einen anschließenden Besuch der Salzminen von Maras entschieden.
„Peruanisch pünktlich“ um 13 Uhr wurden wir – wie auch die beiden Damen – am Plaza de Armas in Cusco von einem Reisebus abgeholt. Eine gute Stunde später erreichten wir ein kleines Haus in der Gemeinde Cheqereq, mitten im Heiligen Tal der Inkas. Hier warteten schon eine Menge ATVs (Quads) auf uns. Nach einer kurzen Einführung saßen wir auch schon auf den Fahrzeugen und rollten langsam los.

Die ersten Minuten waren zum Eingewöhnen gedacht, aber bald ging es schneller über die holprigen Wege. Das Fahren machte riesigen Spaß, allerdings war es schwierig, die beeindruckende Landschaft wirklich zu genießen, weil man sich ständig auf den Untergrund konzentrieren musste. Als wir schließlich auf eine befestigte Straße abbogen, konnten wir endlich den Blick schweifen lassen: grüne Felder, majestätische Berge und der blaue Himmel über uns.

Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir unser erstes Ziel: die Terrassen von Moray, die auch als das „landwirtschaftliche Versuchslabor“ der Inkas bekannt sind. Unser Guide erklärte, dass die kreisförmigen Terrassen nicht nur architektonisch faszinierend sind, sondern auch einem besonderen Zweck dienten. Die Inkas nutzten die Terrassen, um ihre Nutzpflanzen wie Mais und Getreide an die extremen Höhenlagen der Anden anzupassen. Jede Stufe repräsentiert dabei ein eigenes Mikroklima. Sie begannen unten, wo das Klima milder war, und pflanzten die robustesten Exemplare auf den höheren Stufen, bis die Pflanzen schließlich an die rauen Bedingungen gewöhnt waren.

Leider hatten wir nur 20 Minuten Zeit, um das Gelände zu erkunden. Ein Großteil davon ging für meinen dringend benötigten Toilettengang drauf – die entlegensten Toiletten, die ich je aufgesucht habe, haha.
Nach Moray ging es zurück auf die Quads. Jakob und ich dachten, wir könnten mit den ATVs direkt bis zu den Salzminen von Maras fahren. Doch wie sich herausstellte – wer die Tourbeschreibung liest, ist klar im Vorteil! In der Beschreibung stand nämlich eindeutig, dass wir mit dem Bus weiterfahren würden. Also ging es mit den Quads nur zurück zum Ausgangspunkt, bevor wir in den Bus stiegen.
Auf dem Weg zu den Salzminen gab es noch einen Zwischenstopp für ein „Salztasting“. Unser Guide erklärte, dass die Salzminen von Maras aus rund 3000 Salzbecken bestehen, die alle von einer einzigen Quelle gespeist werden. Diese Quelle wurde durch tektonische Verschiebungen vor Millionen von Jahren geschaffen. Der Prozess der Salzgewinnung ist beeindruckend: In den Becken verdunstet das Wasser, und es bilden sich hauchdünne Salzschichten, die sich mit der Zeit verdichten. Es gibt drei Salzarten, die hier geerntet werden: Flor de Sal, das feinste Salz, das sich an der Oberfläche bildet; das rosafarbene Salz, reich an Mineralien; und schließlich das rötliche Salz, das nur für industrielle Zwecke und nicht zum Verzehr genutzt wird. (Keine Garantie für aufgeführte Fakten hehe)
Natürlich konnte ich nicht widerstehen und kaufte Elisa etwas Salz – sie liebt ja Salz, also das perfekte Mitbringsel!
Als wir schließlich in den Salzminen ankamen, war es bereits dämmrig und ziemlich kalt. Trotzdem war der Anblick der weißen Salzbecken, die sich wie ein Mosaik über den Hang zogen, unglaublich beeindruckend. Unser Guide führte uns durch die Minen und erklärte weitere Details, bevor wir wieder in den Bus stiegen, um nach Cusco zurückzukehren.

Die Rückfahrt zog sich wegen des Verkehrs ewig hin, und als wir endlich in der Stadt ankamen, war mein Handy-Akku bei 3%. Das war mir zu riskant, um ein Uber zu rufen, also entschied ich mich, zu Fuß zu gehen. Der Weg zu unserem Airbnb führte nur bergauf – 45 Minuten anstrengendes Marschieren nach einem langen Tag.
Doch die Mühe lohnte sich: Elisa hatte schon gekocht und wartete mit einem warmen Essen auf mich. Das war der perfekte Abschluss eines erlebnisreichen, aber auch anstrengenden Tages.















