Nach einem letzten Abend mit Tara und Jakob in Cusco, an dem ich endlich mal nicht bei Wizard verloren habe, sind wir wieder ins Flugzeug nach Lima gestiegen und mit dem Bus von dort weiter nach Paracas. Seitdem mir in dem einen Bus schlecht geworden ist, nehme ich immer Vomex, die auch gegen Reiseübelkeit helfen. Die Tabletten sorgen allerdings auch für ein totales Knockout. Heißt, ich schlafe die meiste Zeit und wach nur auf, weil mein Nacken von der unbequemen Position schmerzt und ich mich dann zur anderen Seite drehe, damit er immerhin ausgeglichen auf beiden Seiten verrenkt wird. In Paracas angekommen, wurde uns ein Fahrer zur Verfügung gestellt, der uns zum Supermarkt und dann zu unserer Unterkunft gebracht hat, die mal wieder weiter außerhalb lag, als gedacht. Mit dem Auto nur 8min entfernt, zu Fuß, allerdings 1 1/2 Stunden.
Die Natur um Paracas ist sehr speziell. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite eine wüstenhafte Landschaft, die allerdings nicht so schön ist. Sehr karg, flach und verschmutzt.
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft kamen wir immer an fabrikähnlichen Gebäuden vorbei, die so unglaublich schlimm nach Fisch gestunken haben, dass ich am liebsten das Atmen ausgesetzt hätte. Ich habe immer versucht, den Atem anzuhalten, die Strecke war allerdings zu lang, sodass es nie richtig funktionierte.
Die Unterkunft selber war super schön und wirklich direkt am Meer. Sobald man den Fuß vom Grundstück gesetzt hat, stand man im Sand. Zwar war es nicht die beste Stelle zum Schwimmen, weil es sehr flach, steinig und anging war, aber das hat uns nicht aufgehalten, uns zumindest einmal dort abzukühlen.

Insgesamt hatten wir vier Nächte in Paracas. Wir hatten ein paar Pläne, wollten aber auch die letzten Tage noch ein wenig zum Entspannen nutzen. Und so haben wir auch direkt den ersten Tag verbracht: Im Liegestuhl vor dem Haus, in der Sonne, mit dem Meeresrauschen im Hintergrund. Dieses Mal war ich die Übermütige, die dachte, sie müsste sich die erste halbe Stunde nicht eincremen… falsch gedacht, aber immerhin war mein Sonnenbrand nicht so schlimm wie der von Niklas.
Am nächsten Tag hatten wir vor den Nationalpark von Paracas mit einem gemieteten Roller zu erkunden. Gesagt getan. Der Roller war zwar nicht mehr der Neuste, hat uns aber sicher von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt gebracht. Dieser Tag hat uns besonders gut gefallen, weil wir alles in unserem eigenen Tempo machen konnten, anders als bei den geführten Touren, und die Landschaft sehr eindrucksvoll war. Wie eine kleine Wüste, die in einer Steilküste am Meer endet. Dazwischen immer wieder Strände. Unter anderem der Playa Roja, an dem man nicht baden sollte, der aber trotzdem sehr beeindruckte durch seine Farbe und die Felsen im Hintergrund.

Zum Baden kamen wir allerdings auch noch am Playa la Mina. Die Strömung war ziemlich stark, aber wir sind nur vorne geblieben und waren vorsichtig. Wir hatten etwas Zeit in der Sonne zu brutzeln, bevor uns der Schatten von der einen Seite und die Flut von der anderen einzuholen versuchte. Nach der Tour sind wir noch etwas durch Paracas geschlendert und haben am Meer einen Laden mit Bitburger Schirmen gefunden. Dort haben wir dann Pisco Sour getrunken mit Blick aufs Meer beim Sonnenuntergang.

Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour nach Huacachina gebucht, einer kleinen Oase, die ca 1 1/2 Stunden entfernt lag. Dort wollten wir eigentlich weiter in die Dünen fahren um dort Sandboarding zu machen. Ich hatte aber leider keine Vomex vor der Busfahrt genommen und musste mich zwar nicht übergeben, habe aber doch gelitten. Vor allem auch, weil es so heiß war und die Klimaanlage nur Niklas getroffen hat, dem eh schon kalt war. Wir kamen erst am Ende der Fahrt darauf Plätze zu tauschen.
Aus irgendeinem Grund habe ich mich auch die Stunden danach nicht richtig erholt, ich war müde und mir war die ganze Zeit etwas übel, sodass wir uns dazu entschieden haben die Tour nicht zu machen. Wir mussten trotzdem insgesamt fünf Stunden warten, bevor es wieder zurückging.

Der Taxifahrer, der uns dann zu unserer Unterkunft gebracht hat, hat wahrscheinlich nicht mehr gut gesehen. In den 8min Fahrt hat er sehr oft abrupt gebremst und alles, was geglänzt hat angehupt, damit ja nichts vor das Auto läuft. Auch der LKW, der extra gewartet hat abzubiegen, bis wir vorbei waren, wurde circa viermal angehupt um kurz vorher nochmal erschrocken zu bremsen. Wir waren dann doch froh wieder heil in der Unterkunft anzukommen.
Am nächsten Morgen haben wir gepackt und die letzten Stunden am Meer genossen, bevor wir die letzte Reise nach Lima angetreten haben.
In Lima dachten wir uns für die letzte Nacht noch ein privates Hostelzimmer in Miraflores zu mieten. Das Hostel war auch eigentlich ganz schön, unser Zimmer allerdings überhaupt nicht. Das Fenster ging raus auf den Hostelflur und gerochen hat es nach meinem Kofferraum, als ich mal nicht gemerkt habe, dass er undicht ist und die Ersatzreifenabdeckung angefangen hat zu schimmeln. Ich habe die ganze Nacht geträumt, dass ich den Ursprung des Geruchs suche.
Heute versuchen wir den letzten Tag in Lima zu genießen, wir waren Spazieren und Essen und sitzen jetzt in der Bar des Hostels und spielen Billard… Ich glaube die schlechtesten zwei Spiele, die die Welt bisher gesehen hat.



















